Die CSU Fraktion steht Verbesserungen und Regelungen des Verkehrsflusses und der Sicherheit am Laufer Marktplatz offen gegenüber. Dies ist übrigens seit Jahren ein laufender Prozess in den wir uns immer konstruktiv eingebracht haben.
Nach wie vor halten wir den vor Jahren gefundenen Kompromiss für richtig, indem wir den oberen Marktplatz autofrei machten, die Befahrbarkeit und dringend benötigte Kurzeitparkplätze im unteren Bereich beließen.
Nun sollte dieser seit Jahren bewährte Kompromiss einseitig aufgekündigt werden. Gleichwohl argumentieren Vertreter der Gegenseite, sie möchten den oberen Markplatz wieder für den Autoverkehr öffnen.
Beides ist Unsinn und macht Befürworter zum Totengräber einer funktionierenden Einkaufsstruktur.
Die Petition gab Anregungen und Denkanstöße, allerdings ist hier zu bemerken, dass von den genannten 940 Unterschriften 300 überhaupt nicht aus der Umgebung von Lauf kamen und eigentlich nur sekundär zu beachten sind.
Auch das Abstimmungsergebnis im Stadtrat ist eigentlich deutlicher, denn zwei in der Sitzung fehlende Mitglieder sprechen sich ebenfalls für die Beibehaltung der Parkplätze aus.
Wir bieten in Lauf im Status quo beides: Einkauf und einen großen verkehrsberuhigten Platz als Aktionsfläche für Gastronomie, Wochenmarkt und alle möglichen Veranstaltungen. Wird eine größere Fläche benötigt, wird für einige Tage auch der untere Markt gesperrt (Altstadtfest, Ostermarkt etc).
Im Cima Direkt, dem Fachmagazin zur Stadtentwicklung, heißt es in einer der letzten Ausgaben:
Das Erfolgsmodell Fußgängerzone scheint zu bröckeln. Über 70 Jahre galt sie hierzulande als Garant für Einkaufserlebnis und modernen Städtebau. Doch Attraktivitätsverlust, Leerstände und rückläufige Frequenzen rücken in der öffentlichen Wahrnehmung immer deutlicher in den Vordergrund. Insbesondere Klein- und Mittelstädte, die lange Zeit auf dieses Modell setzen konnten, sind betroffen.
Ein Blick in das benachbarte Hersbruck offenbart dies nur allzu offensichtlich:
Hier hat man alles abgeriegelt mit dem Effekt, dass die Innenstadt tot ist. Leerstehende Geschäfte, verklebte und verdreckte Schaufenster und wenig Kundenfrequenz sind die Folge. Die Kreisstadt Roth, (eine durchaus mit Lauf vergleichbare Größenordnung) installierte vor nicht allzu langer Zeit ebenfalls eine komplett autofreie Zone, die dann, nach dem in der Folge einsetzenden Geschäftesterben, wieder geöffnet wurde. Allerdings mit dem Ergebnis, dass sich auch trotz Rückbau die Handelssituation nicht mehr erholte.
Wir sehen hier auch die Verantwortung gegenüber den Gewerbetreibenden und den Hausbesitzern. Existenzen, Arbeitsplätze und Gewerbesteuer spielen hier in der Betrachtung genauso eine Rolle, wie die erheblichen Investitionen die die Eigentümer für ihre denkmalgeschützten Fachwerkbauten aufbringen.
Wir sind froh, dass das Angebot auf dem Laufer Marktplatz trotz enormer Onlinekonkurrenz noch so aktiv und lebendig ist. Es sind Zielkäufe, Abholungen, Bestellungen usw. die Umsätze erzielen, die Läden in der Zeit stetig steigender Onlineumsätze bei großen Versendern dringend zum Überleben brauchen.
Und hierfür sind die noch vorhandenen Parkplätze zur schnellen Abholung dringend erforderlich. Wie die praktische Erfahrung zeigt, laufen Kunden dafür nicht lange, noch dazu, wenn sie jede Büroklammer, die sie im Internet bestellen, einzeln vor die Tür gefahren bekommen.
Diese Benachteiligung des örtlichen Handels, die vor Ort keine Investitionen, Steuern und Arbeitsplätze schafft sind in diesem Zusammenhang sehr problematisch. Hier kann nur von höherer Stelle eine Regelung erfolgen z. B. Endlich mit einer Quellensteuer und einer Steuerharmonisierung die dann zumindest finanziell gleiche Bedingungen schafft.
Ihr Volkmar Dienstbier