Besuch im Reittherapiezentrum der Lebenshilfe Nürnberger Land
„Wir sind vom Reittherapieangebot der Lebenshilfe Nürnberger Land rund um Reitsport für Menschen mit Behinderung, Therapeutischem Reiten und ganz besonders von der Erlebnispädagogik für Frühförderkinder, sehr beeindruckt und froh, eine solche Einrichtung in Lauf zu wissen“, resümierte Nina Bezold, Laufs Zweite Bürgermeisterin.
Schon lange stand der Informationsbesuch der Lebenshilfe-Einrichtungen Moritzberg-Werkstätten mit Reittherapiezentrum (RTZ) in Schönberg auf der Agenda. Coronabedingt musste der Termin immer wieder verschoben werden. Dank niedriger Inzidenzen und den 3 Gs (gestestet, genesen, geimpft) klappte der Außentermin im RTZ nun.
Lebenshilfe-Geschäftsführer Dennis Kummarnitzky und Norbert Dünkel, MdL und Chef der Lebenshilfe-Stiftung, fassten in einem Kurzporträt die Historie der Lebenshilfe zusammen und erläuterten, dass der Fachverband, in seinem 52. Jahr, landkreisweit rund 1500 Betreuungsplätze für Menschen mit Entwicklungsverzögerungen und Behinderung vorhält und längst ein modernes Sozialunternehmen ist. Das Reittherapiezentrum wurde erst vor zehn Jahren eröffnet. Anfangs sei Reittherapie für Kinder und Erwachsene ausschließlich als Ergänzung zum Therapieangebot für Menschen mit Unterstützungsbedarf angeboten worden.
Beim Rundgang der Anlage erläuterte Regina Renk, Chefin der Reitanlage, gegenüber den interessierten Besuchern, dass das RTZ-Portfolio inzwischen um Reitsport für Menschen mit Behinderung, erweitert wurde und Kinder und Erwachsen künftig auch Zertifikate, wie den sogenannten „Pferdeführerschein“ im Reittherapiezentrum erlangen können.
Norbert Hanke, Fachbereichsleiter der Frühförderung erklärte, dass man bereits während des erstens Lockdowns sehr positive Erfolge durch Erlebnispädagogik im Reittherapiezentrum für Frühförderkinder gemacht habe: “Buben und Mädchen mit Entwicklungsverzögerung und Behinderungen profitieren beachtlich vom ganzheitlichen Angebot Tiergestützter Pädagogik im RTZ.”
Neben fünf Therapieponys bzw. –Pferden gibt es nun, mit Fritz und Paul, auch zwei Mini-Shetlandponys. Die beiden vierbeinigen Therapeuten begegnen gerade den Jüngsten buchstäblich auf Augenhöhe. „Wer zu uns, zur Reittherapie kommt, der lernt nicht nur reiten, sondern auch das eigene Verhalten zu verstehen und natürlich auch die Fürsorge für das Pferd ist Teil der Therapie“ fundierte Renk. Deshalb eignen sich Pferde sehr für Therapien für Menschen mit Förderbedarf.
Dennis Kummarnitzky, Geschäftsführer der Lebenshilfe Nürnberger Land ergänzte, dass Reittherapie, insbesondere für Erwachsene, in Deutschland nach wie vor keine Kassenleistung sei; die Lebenshilfe Nürnberger Land einkommensschwache Familien aber mithilfe des Reittherapiefonds unterstützte, der sich durch Spenden finanziere.
Bild: Lebenshilfe Nürnberger Land